Budget/Alltags-Propain

Nach einem halben Jahr ohne motorloses MTB (Rahmenbruch) ging es bei Propain pünktlich am angekündigten „Produktions“-Tag mit meinem neuen Tyee-Rahmen los.

Hut ab! Propain bleibt dabei, meine auschließlich guten Erfahrungen (Produkt UND Service) mal wieder zu toppen. Wer die „Szene“ schon was länger kennt, weiß ja, dass der Service nicht nur im Fach- oder Versandhandel sondern gerade auch bei den Direktversendern ein häufig eher trauriges Kapitel ist.
Nach nun fast zwei Jahren Ekano war es für mich somit ein logischer Schritt, das neue MTB ebenfalls mit Propain-Rahmen aufzubauen.

Kurz zum Titel:
Ich schreibe bewußt „Budget“ und nicht „billig“, weil ich überzeugt bin, dass man für ein gutes MTB nicht mehr Geld ausgeben und dennoch nicht im Einheitsbrei der seelenlosen Bikes versinken muss;-)

Aber natürlich kann man in ein gutes MTB auch bedeutend mehr Geld investieren und je nach persönlicher Finanzlage und fehlenden anderen Herausforderungen bin ich da auch immer gerne mit dabei … oder helfe Euch entsprechend;-)

Da ich vom letzten Rädchen noch viele junge Teile übrig hatte, reichte mir diesmal sogar ein Rahmenset aus.

Warum aber ein Enduro-Rahmen und warum aus Aluminium?

Beide Fragen sind berechtigt und zu beiden Themen gibt es soviele unterschiedliche Meinungen, dass ich hier nur kurz die für mich persönlich entscheidenden Faktoren nennen möchte:

Ein Trailbike wie z.B. das Propain Hugene wäre für meine Hometrails mit Sicherheit vollkommen ausreichend und im Uphill bestimmt auch etwas spritziger. Das Tyee hingegen hat die BikePark-Freigabe, ist schwerer und somit mit entsprechend mehr Reserven ausgestattet.

Meine täglichen Fahrten starten ja zu 99% vor unserer Haustür und da ist kein BikePark in Sicht – aber nach mehreren Rahmenbrüchen und einem Systemgewicht an den Grenzen der Hersteller-„Empfehlungen“, gehe ich da mittlerweile lieber auf Nummer sicher.

Und warum Alu?

Ich finde es sowohl ehrlich als auch vernünftig, wenn man seine Grenzen kennt und an kribbeligen Stellen lieber absteigt, aber wenn die Leute auf dem Trail aus Angst um Ihr Rädchen schon bei den ersten Hürden lieber schieben, dann würde ich wohl lieber Rennrad fahren;-)

Und gleichzeitg erinnere ich mich auch im vergangenen Jahr an genügend eigene Fahrfehler, Ausrutscher und Stürze und hätte keine Lust, die Macken im Carbon dann entweder mit ungutem Gefühl zu ignorieren oder einen Fachmann für die Beurteilung zu finden (gibt es sowas überhaupt?). Und so gut ich die Crash-Replacement-Programme der Hersteller finde … in Corona-Zeiten sollte man sich da selbst bei seinem „Boutique“-Rad nicht auf einen schnellen Ersatz verlassen.

So, jetzt aber genug geschrieben, hier endlich einige Bilder vom Aufbau …

„DreamBuild“-like – MTB-Teile drapieren macht Spass

Schnell den neuen Gabelkonus des Steuersatzes auf die alte Lyrik und dann Vorbau und Lenker montiert.

Schnell ist natürlich übertrieben. Da das neue Rad auch im Winter täglich genutzt werden soll, wurden Dämpfer und Hinterbau – trotz der schon sinnvollen Propain-Dirtshields – erst einmal enfernt und alle Lagerdichtungen noch mit einem zähen Fett bedeckt.

es geht los…

Bremsen und Griffe. Die MT5 von Magura ist für mich vom Preis/Leistungs-Verhältnis gut und da ich sie auch am Ekano habe, fiel die Wahl auf sie. Meine alten Zwei-Kolben-XT-Bremsen fanden dafür einen dankbaren Käufer und mein Bremsbeläge-Logistikaufwand wurde entsprechend veringert.

Brems-Leitungen bereits passend gekürzt, entlüftet und Griffe montiert

ISCG-Aufnahme und Tretlager:

Innenlager halten bei mir in der Regel nicht so lange, deshalb hier ein Standard-Innenlager ohne BlingBling. Die Truvativ-Kurbelgarnitur ist mir deshalb sympatisch, weil ich bei meiner Kilometerleistung lieber ein Stahl-Kettenblatt fahre und Diese bei entsprechend günstigerem Kurs genau Das schon mitbringt.

Schaltzug verlegen und Schaltung anbringen. Hier hatte ich noch eine gut erhaltene Kombi aus GXeagle-Schaltwerk und X01-Shiftern übrig.

Von BikeYoke kommt ein neuer Willy und die gute alte Revive-Dropper … (siehe auch mein letzter Beitrag:-)

Dazu dann einer meiner SQLabs.

es geht aufs Ende zu…

endlich Laufräder und Pedale montieren und noch die Schaltung justieren…

Meine alten Laufräder passten leider nicht mehr und auch hier mußten Neue her.

Die Neuen bilden auch den günstigen Basic-Laufradsatz bei Propain und da ich die Eigenschaften mittlerweile genügend kenne, habe ich sie gerne einem anderen Propain-Owner mit höheren Ambitionen abgekauft.

Kassette (GXeagle) und Ketten (X01eagle) sind noch aus meinem zweiten Satz vom Ekano, fast „durch“ aber ohne zusätzliche Motorkraft hoffentlich noch ein wenig nutzbar. Siehe auch meine ersten „Antriebsschwächen“-Beiträge…

Auf die „Dirty Dan“-Bereifung bin ich selbst sehr gespannt, da ich im Spätherbst bisher immer nur einen neuen Hinterrad-Reifen meines jeweiligen Favoriten aufgezogen hatte.. Im winterlichen Dauerschlamm meiner bergischen HomeTrails erwarte ich nun also mehr Kurvengrip und Sicherheit am Vorderrad, während das Hinterrad mehr Vortrieb generieren soll.

Und die Pedale (Mallets) sind hier ja mittlerweile ebenfalls alte Bekannte. Genau wie beim Sattel hatte ich damals auch hier direkt zweimal zugeschlagen. Der Wechsel zwischen meinen Rädern fällt dank identischer Kontaktstellen nun noch leichter:-)

fättisch

Nachtrag: Mittlerweile sind die ersten Runden bereits gedreht und soviel vorab: Der alte Antrieb funktioniert tatsächlich noch mehr als ausreichend und zum Tyee selbst ist an anderen Stellen ja bereits alles gesagt worden:-)

Plan ist, in den nächsten Artikeln auf die typischen Fallstricke beim Aufbau bzw. Rahmenwechsel und der Altteile-Wiederverwendung einzugehen und ggf. auch nochmal Teile vorzustellen, die ich gut finde…

Euch ein frohes Neues Jahr 2022 und bis bald

Peter