Nachdem ich mir letztes Jahr lange genug Gedanken über ein gutes Ersatzpedal für meine in die Jahre gekommenen Ritchey-SPDs aus 1997(?) und die wegen des sich immer wieder lösenden Käfigs nervenden, jüngeren Shimano PD-M545 aus der Mitte des letzten Jahrzehnts, Gedanken gemacht hatte, habe ich mir dann im vergangenen August zweimal die Mallet DHs von den guten alten CrankBrothers gekauft. In meiner Erinnerung war die SuperBruni-Edition zum Zeitpunkt und im präferierten Shop etwas günstiger als die „Normalen“, und als MTB-Kind der ersten Stunde (zumindest in Deutschland) komme ich ja mit Eloxalfarben in Purple und Blau klar;-)
Für einen gleichmäßigeren Verschleiß hatte ich die beiden Pedalsätze nun einige Male zwischen Bio- und eMTB getauscht und beide hatten jetzt, nach knapp 10 bergischen und somit vor allen Dingen matschigen Monaten jeweils gut 4000 km hinter sich gebracht.
Das Lagerspiel auf den Innenseiten fand ich mittlerweile schon enorm und ich war gespannt, was mich bei der ersten Wartung erwartete. Zwei erste Wartungssätze warteten jedenfalls schon seit Weihnachten auf ihren Einsatz, denn da bemerkte ich das größer werdende Lagerspiel erstmals.
Dank des beiliegenden Auspresswerkzeugs hatte ich mir keine großen Gedanken über die Leichtigkeit der Durchführung gemacht und war entsprechend überrascht, als ich bei einer der verschlissenen Gleitlager aufgrund der großen Abnutzung nicht mehr genug „Packende“ hatte und mit dem Auspresswerkzeug einfach durchrutschte. Hier mußte ich dann vorsichtig mit unkonventionellem Geschütz ran und schließlich war auch dieses Lager Geschichte.
Vielleicht war es eine Kombination aus meinem doch eher hohen Systemgewicht von je nach Rad und Touren-Gepäck 115-130kg und dem ein oder anderen Aufsetzer mit diesen zu Beginn doch ungewohnt großen DH-Pedalen.
Faszinierend fand ich hingegen, wie gut die Lager abgedichtet sind und so fand sich auch nur auf einer Seite ein dreckiger Tropfen Wasser vorm Lager. Bei der schützenden Fettschicht gab es aber eh kein Durchkommen und bis auf die verschlissenen Gleitlager wirkte das Innenleben aller 4 Pedale noch wie neu. Auch die außen verbauten „richtigen“ Kugellager zeigten sich vollkommen unbeeindruckt vom Lagerspiel der Innenseite und wurden entsprechend noch nicht getauscht.
Was ich außerdem positiv an der SPD-Alternative finde ist die Unempfindlichkeit des CrankBrothers-eigenen Klickmechanismus. Funktioniert wie am ersten Tag und hatte in den letzten Monaten nur einmal einen Tropfen Öl gesehen.
Mein Fazit:
Das Pedal kann ich für Fahrer mit etwas weniger Gewicht und/oder weniger jährlicher Laufleistung uneingeschränkt empfehlen. Vermutlich kaufen sich die meisten Leute eher ein neues Fahrrad, als das sie Ihre Pedale warten bzw. wg. Defekt oder Optik (Schrammen) tauschen.
Biker meiner Gewichts- und Gesamtilometer-Klasse sollten zum einen regelmäßig das Lagerspiel checken und nach einer günstigen Quelle für neue und passende Gleitlager suchen;-) Dann steht der langen Freude an diesen Pedalen aus meiner Sicht wohl nix im Wege.
Gruß
Peter
P.S. und btw: Scheinbar haben die Pedale sogar Selbstheilungskräfte: Nach einem Aufsetzer im letzten Oktober war eine Achse leicht krumm. Als ich die Achse bei der Wartungsaktion endlich austauschen wollte, konnte ich sie nicht mehr ausfindig machen;-)
P.P.S. Es folgen noch einige Fotos von der ersten Wartung:











Wer also Interesse hat: Ich helfe Euch gerne bei der Suche nach einer verläßlichen und günstigen Einkaufsquelle, bei der Suche nach Servicekits und Pedal-Cleats und helfe Euch natürlich auch gerne bei der Durchführung der Wartung.